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Tipps zur Anzucht aus Samen

Unsere Tipps für eine erfolgreiche Anzucht von SAFLAX Saatgut

Das richtige Substrat

Die Pflanzensamen der meisten Pflanzenarten enthalten einen Nährstoffvorrat, der nach der Keimung dafür sorgt, dass die jungen Pflanzen ihre Grundorgane Wurzel, Sprossachse und Blätter ausbilden können, bevor sie in der Lage sind, selbst mit ihren dann ergrünten Blattorganen Photosynthese zu betreiben und sich selbst zu ernähren (Autotrophie). Die Nährstoffvorräte sind meist in den Keimblättern angelegt, bei einigen Arten auch in einem speziellen Nährgewebe (Endosperm), das sich im Samen befindet.

Daher ist normale Blumenerde zur Aussaat nicht besonders geeignet. Sie enthält zu viele Düngesalze. Das bedeutet, die Samen können darin verfaulen oder trotzdem gekeimte Pflänzchen gehen ein, weil die Düngesalze ihre feinen Wurzeln auslaugen. Verwenden Sie daher immer Anzuchterde oder Kokossubstrat. Beide sind nährstoffarm, keimfrei und wasserdurchlässig.

Das Aussaatsubstrat dient zu Beginn des Wachstums vor allem dazu, den Keimlingen eine Möglichkeit zum Verankern zu geben und sie gleichmäßig mit Feuchtigkeit zu versorgen. Mineralstoffe (Dünger) sind, wie bereits ausgeführt, zunächst noch nicht erforderlich, da die Samen diese Pflanzennährstoffe quasi „mitbringen“.

Es gibt noch einen weiteren Vorteil, wenn das Aussaatsubstrat nur geringe Düngergehalte aufweist: Die Pflanzen bilden dann vermehrt Wurzelmasse (Haupt- und Seitenwurzeln, ernährt aus dem Nährgewebe des Samens) und begeben sich damit, anthropomorph gesprochen, verstärkt auf die „Suche“ nach Mineralstoffen, die ein kräftiges Wachstum nach Beginn der Photosyntheseaktivität ermöglichen. In gut gedüngter Erde (zum Beispiel Blumenerde aus dem Gartenfachhandel) gezogene Pflanzen investieren stärker in das Spross- und Blattwachstum, weniger in das Wurzelwachstum, was nach dem Auspflanzen dann häufig zu geringerer Standfestigkeit der Pflanzen führt.

Die Vorbereitung

Befüllen Sie Ihr Anzuchtgefäß bis zum oberen Rand mit Anzuchtsubstrat. Die Oberfläche wird anschließend leicht angedrückt, sodass im Topf ein Gießrand von ca. 0,5 cm entsteht. Achten Sie darauf, dass sich so viel Erde im Töpfchen
befindet, dass sich diese beim Gießen nicht zu sehr verdichtet. Die richtige Menge Erde erkennen Sie daran, dass die Erdoberfläche beim Andrücken leicht „federt“, also einen leichten Widerstand bietet. Befindet sich zu wenig Erde in den Töpfchen, steht den zukünftigen Pflanzen zu wenig Wurzelraum zur Verfügung und sie trocknen schneller aus.

Wasser und die richtige Bewässerung

Das Wasser sollte so kalkarm wie möglich sein. In den meisten Städten ist das Wasser leider hart und kalkhaltig. Ideal ist Regenwasser, selbst wenn in einigen Großstädten die Luft verschmutzt und das gesammelte Wasser nicht ganz rein ist. Im Gartenfachhandel gibt es auch Wasserenthärtungsmittel, die sie einfach ins Leitungswasser geben können. Natürlich können Sie auch Leitungswasser abkochen und Ihre Pflanzen wässern.

Optimal ist es, wenn Ihr Gießwasser Raumtemperatur hat und Sie Ihren Blumen nicht mit heißem oder eiskaltem Wasser einen Schock versetzen.

Nachdem das gesamte Anzuchtsubstrat zu Beginn einmal durchfeuchtet wurde, füllen Sie das Wasser während der Anzucht am besten in eine Sprühflasche und besprühen das Anzuchtsubstrat täglich. So wird die Feuchtigkeit feiner aufgetragen und Sie vermeiden das Ausschlämmen der Samen. Der berühmte und so schwer zu erklärende Hinweis „Halten Sie das Substrat feucht, aber nicht nass“ wird so am ehesten erfüllt.

Dass Pflanzen Wasser brauchen, ist allgemein bekannt. Dass Pflanzenwurzeln aber auch Luft benötigen und Sauerstoff
atmen, wird oft übersehen. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass die Erde nicht fest zusammengedrückt wird, dass die Töpfchen nicht direkt im Wasser stehen und dass nach dem Gießen wieder Luft an die Wurzeln gelangen kann.

Die Samenkeimung

Je nach Pflanze dauert es nur einige Tage, manchmal aber auch einige Monate bis aus dem Keimling im Samen die Keimpflanze entstanden ist und sich die sogenannten Keimblätter entfalten. Manchmal heben sie die Samenschale mit über die Erde und ziehen sich erst anschließend aus ihr heraus. Zwischen den Keimblättern sind bereits die ersten richtigen Blätter, die sogenannten Primärblätter, zu sehen.

Wie schnell eine Pflanze wächst, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Die Keimpflanze wächst zunächst aufgrund der im Samen gespeicherten Nährstoffe, die in die wachsenden Teile transportiert und dort als Baustoffe verwendet werden. Ein großer Samen enthält viele Nährstoffe. Entsprechend groß ist die Keimpflanze von Anfang an. Wenn die Keimblätter entfaltet sind, spielen vor allem das Licht für die Fotosynthese, die Temperatur und die Wasserversorgung eine Rolle für das Wachstum.

Auch wenn die Sämlinge plötzlich und anscheinend nicht mehr weiter wachsen, erfolgt in der Erde zunächst ein verstärktes Wurzelwachstum als Grundlage für eine optimale Versorgung, die Ihre Sämlinge für ein kräftiges oberirdisches Wachstum benötigen.

Die Umfallkrankheit

Die Freude über die ersten Sämlinge kann dann schnell getrübt werden, wenn diese ohne erkennbaren Grund umfallen. Ursache sind zumeist zu dicht gesäte Samen, deren Wurzeln sich gegenseitig behindern und / oder Bodenwärme, feuchte Erde und hohe Luftfeuchtigkeit - also all die Bedingungen, die für die Anzucht vorher so ideal waren. Beugen Sie vor, indem Sie nach der Keimung die Erde etwas trockener halten, das Gefäß ab und zu lüften und / oder ein Mittel zur Wurzelstärkung verwenden.

Umtopfen

Umgetopft werden Pflanzen erst, wenn der alte Topf durchwurzelt und somit zu klein ist. Sie merken es daran, daß Sie viel häufiger als sonst gießen müssen, da nicht mehr genug Erde im Topf vorhanden ist, die die Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Wählen Sie den neuen Topf etwa 2 bis 3 Nummern größer als den bisherigen. Bei Palmen sollte das Pflanzgefäß mehr hoch als breit sein, da die Wurzeln in die Tiefe gehen. Ein Umtopfen wird bei normalem Wachstum alle 2-3 Jahre notwendig. Einige Pflanzen sind an den Wurzeln besonders empfindlich (z.B. Palmen); daher nicht zuviel Wurzeln abtrennen und 2 bis 3 Wochen nach dem Umtopfen nicht düngen.

Auspflanzen ins Freie

Bei Pflanzen, die später auch in kälteren Breiten im Freien gehalten werden können, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, um Ihren Anzuchterfolg nicht zu gefährden. Im Zimmer gezogene Jungpflanzen müssen zunächst für den Aufenthalt im Freien vorbereitet, das heißt abgehärtet werden. Dazu werden sie für etwa eine Woche an einen Ort gestellt, der windgeschützt und schattig, aber dennoch hell ist. Durch dieses Abhärten werden die Pflanzen stabiler und die Blätter entwickeln eine dickere Cuticula (eine oberflächliche Schutzschicht), die auch gegen die im Freien höhere UV-Strahlung schützt. Würde man direkt vom Zimmer an einen Ort in voller Sonne pflanzen, müsste man damit rechnen, dass die Blätter und manchmal auch die Stängel UV-Schäden bekommen, also eine Art Sonnenbrand. Sollten
tiefere Nachttemperaturen als +8°C angekündigt sein, empfiehlt es sich, die Pflanzen während der ersten Tage / Wochen in der Nacht ins Haus zu holen.

Nährstoffversorgung / Düngung

Eine ganz wichtige Rolle in der Pflanzenhaltung spielt die Düngung. Gerade wenn Ihre Pflanze sich nicht wie gewünscht entwickeln oder nur schwach blühen, fehlen ihnen oft ganz einfach die Nährstoffe. Gerade raschwüchsige und üppig blühende Pflanzen benötigen reichlich spezielle Nährstoffe.

Für die Versorgung empfehlen wir Flüssigdünger, denn die Nährstoffe stehen den Pflanzen umgehend zur Verfügung und die Verteilung im Gießwasser ermöglicht eine ebenmäßigere Verteilung als bei Granulatdüngern.

Flüssigdünger enthält Mineralstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis. Dass es sich um aufgelöste Salze handelt, sieht man, wenn die Flüssigkeit eintrocknet. Für die Pflanzen sind besonders die Mineralstoffe wichtig, die Stickstoff (N), Phosphor (P) oder Kalium (K) enthalten. Deshalb spricht man auch von NPK-Düngern.

Der Anteil der drei Hauptbestandteile ist meist in Prozent angegeben. Die Mineralstoffe werden von den Pflanzen zusammen mit dem Wasser aus dem Boden aufgenommen. Sie werden zusammen mit den Ausgangsstoffen aus der Photosynthese dazu verwendet, verschiedenste Verbindungen aufzubauen, die sie für ein gesundes Wachstum benötigen.

Für gesunde Pflanzen ist eine ausreichende Mineralstoffversorgung eine grundlegende Voraussetzung. Deshalb sollten Sie Ihre Pflanzen den Hinweisen auf unseren Samenpackungen folgend düngen. Ohne Dünger zeigen die Pflanzen in mineralstoffarmer Erde recht schnell Mangelerscheinungen. Stickstoffmangel z.B. ist daran erkennbar, dass die Blätter, besonders die älteren, nicht mehr kräftig dunkelgrün sind, sondern gelblich werden

Da der Nährstoffbedarf bei verschiedenen Pflanzen unterschiedlich ist, gibt es neben Generaldüngern wie dem Kübelpflanzendünger auch Spezialdünger:.

Kübelpflanzendünger: Pflanzen in Töpfen und Kübeln stellen besonders hohe Ansprüche an die Nährstoffversorgung, da die Nährstoffe in Gefäßen schneller verbraucht sind als im freien Boden. Die ausreichende Düngung ist daher Voraussetzung für eine üppige Blütenbildung und gesundes Wachstum.

Palmendünger: Palmenliebhaber sehen ihre Pflanzen gerne schnell wachsen. Zum Aufbau neuer Blätter, Blüten und Wurzeln besteht bei Palmen ein erhöhter Nährstoffbedarf. Flüssigdünger garantiert, dass die Nährstoffe sofort mit dem Gießwasser an die Wurzel gelangen.

Eisendünger: Die gelblich / weiße Blattverfärbung (Blattvergilbung / Chlorose) ist auf Eisenmangel zurückzuführen. Das zum Aufbau des Chlorophylls notwendige Eisen ist für die Pflanzen nicht mehr verfügbar. Eisendünger ist ein Flüssigdünger von hoher Wirksamkeit und ist sehr pflanzenverträglich.

Koniferen- / Mammutbaumdünger: Ein flüssiger Spezial-Dünger für Berg-, Küsten-, Urwelt-Mammutbaum, Araucarien, Goldkiefer, etc.. Die Nährstoffe wirken der Nadelbräune entgegen. Besonders hilfreich bei Umpflanzungen im Frühjahr und Herbst. Der flüssige Voll-Dünger ist sofort über Nadel und Wurzel wirksam.

Überwinterung

Bei der Überwinterung ist es wichtig, dass Ihre Pflanze in dieser Zeit keinen Dünger erhält und auch wesentlich weniger Wasser als sonst bekommt.

Einige Arten verlieren ihr Laub und können kalt und dunkel überwintert werden. Andere dagegen benötigen Licht und auch etwas Wärme. Bei allen Pflanzen aber gilt, dass sie im Winter nicht wachsen sollen, da sie sonst schwache Triebe bilden, die dann verkümmern. Auch typische Pflanzen, die in ihrer Heimat sonst das ganze Jahr über gedeihen, hören in anderen Breiten von selbst auf zu treiben, da die Temperaturen im Winter niedriger sind und das Licht weniger intensiv ist.

Pflanzenschutz

Die meisten Schädlinge wie die weiße Fliege, Spinnmilben, rote Spinne, Blatt- und Schildläuse treten bei zu trockener Zimmerluft auf. Lüften Sie In diesem Fall entweder häufiger oder besprühen Sie die Blätter der Pflanzen mit möglichst kalkarmem Wasser, um so die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Diese Methode ist sehr erfolgreich.

Es gibt andere Pflanzen, die von Schädlingen gemieden werden oder diese vertreiben (wie z.B. die blaue Lampionblume / Nicandra physalodes). Diese Arten können Sie zwischen Ihre anderen Pflanzen stellen.

Bei schnellwachsenden Pflanzen wird der hartnäckige Schädling entfernt, indem Sie die Pflanze zurückschneiden. Sie wächst rasch nach und muß nicht lange und aufwendig mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden.

Noch besser als zu bekämpfen ist vorbeugen!

Besprühen Sie Blätter und Erdoberfläche z.B. mit einer Pflanzenbrühe. Dazu legen Sie 100g beliebige frische Kräuter in 1Liter Wasser und lassen sie 24 Stunden ziehen. Danach eine halbe Stunde aufkochen - abkühlen lassen und durch ein Sieb geben. Diese Brühe mit 2 Liter Wasser verdünnen und in einen Zerstäuber füllen. So können Sie nun Ihre grünen und blühenden Pflanzenlieblinge weitgehend schützen.

Ein weiteres Problem stellt oft die Staunässe dar. Blattspitzen werden braun, Blätter werden welk oder fallen ab. Die beste Vorbeugung gegen nasse Füße ist eine gute Drainage und Abflusslöcher im Pflanzgefäß. Sie können Tonscherben oder Tongranulat einige Zentimeter hoch auf den Topfboden streuen. So kann das Wasser durch die Wurzeln hindurchlaufen.

Warum der grüne Daumen Zeit und Erfahrung braucht

Im Allgemeinen ist Mutter Natur ausgesprochen verschwenderisch mit der Anzahl der jährlich produzierten Samen und wenn alle diese Samen keimen würden, wäre sehr schnell kein Platz für Niemanden mehr auf diesem Planeten.

Die reichhaltige Samenproduktion ist natürlich dem Umstand geschuldet, dass aufgrund verschiedenster Umstände immer nur ein kleiner Teil erfolgreich keimt und / oder später zu einer starken Pflanze heranwächst.

Durch eine optimale Anzuchtumgebung und manch hilfreiche Tipps auf unseren Samenkarten versuchen Sie und wir, die Erfolgsquote deutlich zu erhöhen, aber auch dann ist kein 100-prozentiger Erfolg garantiert und manchmal keimt auch schon mal gar kein Samen.

Gartenprofis wissen, dass der Weg zum grünen Daumen viele Mißerfolge bereithält, lassen sich davon aber nicht abschrecken, sondern versuchen durch immer neue Varianten bei der Anzucht den Erfolg zu vergrößern.

Im Folgenden haben wir einmal die wichtigsten Stolpersteine zusammengestellt, die den Erfolg erschweren oder verzögern können. Dem Wort - zu - kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu: Wie definiert man eigentlich zu nass oder zu trocken? Gar nicht! Das ist eben genau der Erfahrungswert, der wachsen muss wie Ihre Sämlinge.

Stolpersteine

  • Ist das Anzuchtsubstrat zu naß, kann der Samen schimmeln
  • Ist das Anzuchtsubstrat auch nur kurzzeitig zu trocken, kann der Keimprozess unterbrochen werden und viele Samen nehmen den Prozess danach auch bei ausreichender Feuchtigkeit nicht wieder auf
  • Die von uns angegebenen Temperaturbereiche während der Anzucht sind Erfahrungswerte, aber Samen reagieren trotzdem individuell und auch empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen
  • Die von uns angegebene Keimdauer ist ebenfalls ein durchschnittlicher Erfahrungswert und sollte nicht zu eng interpretiert werden. Auch in der Natur kommt es zum Teil zu erheblichen Verzögerungen, so dass es auch sehr, sehr spät noch zu einer Keimung kommen kann
  • Und natürlich kann es auch vorkommen, dass die Keimfähigkeit des Saatgutes nicht der uns von unseren Sammlern zugesagten Quote entspricht. Wir sind bemüht, dies durch eigene Keimproben in der Regel auszuschließen.
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