Wie alle Lebewesen benötigen Pflanzen bestimmte Nährstoffe, um gesund wachsen und gedeihen zu können. Pflanzen sind der Beginn der menschlichen Nahrungskette. Sie ernähren sich überwiegend von den Grundelementen. Neben Sonnenlicht und Wasserstoff benötigen Sie verschiedene Nährstoffe. Zwar unterscheidet sich je nach Pflanzenart die Menge der benötigten Einzelnährstoffe, doch grundsätzlich benötigen alle Pflanzen bestimmte Grundnährstoffe, die in Düngemitteln enthalten sind. Lesen Sie, welche Nährstoffe Pflanzen grundsätzlich benötigen, welchen Einfluss sie auf das Wachstum haben und wozu ein Mangel oder eine Überdosierung der Nährstoffe führen kann.
Warum Düngemittel in der Garten- und Landwirtschaft unerlässlich sind Die benötigten Nährstoffe nimmt die Pflanze aus dem Boden auf. In der Natur werden Böden unter anderem durch verrottete Pflanzenreste und tierische Ausscheidungen stets mit Nährstoffen angereichert.
In der Landwirtschaft oder im Garten wird die Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen gezielt forciert. Der natürliche Kreislauf ist hier nicht gegeben, der Mensch nutzt schon seit Beginn des Ackerbaus verschiedene Düngemittel zur Kultivierung von Nutzpflanzen.
Viele Nährstoffe können über Naturdünger wie beispielsweise Kompost oder Jauche in die Böden eingebracht werden. Für Pflanzen ist es grundsätzlich unerheblich, aus welcher Quelle die einzelnen Nährstoffe stammen. Sie können also ebenso über synthetisch erzeugte Düngemittel zugeführt werden.
Ohne eine gezielte Nährstoffanreicherung ist die Kultivierung von Nutzpflanzen nicht oder nur kurzfristig möglich. Innerhalb kürzester Zeit würden die natürlichen Nährstoffreserven ohne eine Düngung der Böden aufgebraucht.
Die Hauptnährstoffe und ihre Bedeutung für das Wachstum der PflanzenNitrat (NO3) Stickstoff und Sauerstoff
Nitrat setzt sich aus Stickstoff und Sauerstoff zusammen. Der im Nitrat enthaltene Stickstoff gehört zu den wichtigsten Nährstoffen für das Wachstum von Pflanzen. Er wird für die Bildung von Blattmasse und Blattgrün sowie für den Aufbau von Proteinen benötigt. Der Stickstoffbedarf unterscheidet sich je nach Pflanzenart, allgemein werden Pflanzen je nach ihrem Stickstoffbedarf in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer unterteilt.
Ein Mangel an Stickstoff macht sich vor allem in Wachstumsphasen durch einen schwachen Wuchs (Zwergwüchsigkeit) bemerkbar. Die Blätter und Wurzeln bleiben klein. Zusätzlich kommt es zu einer hellen bis gelben Verfärbung der Blätter. Die Früchte fallen kleiner aus, zudem kommt es zu einer mangelhaften Aufnahme weiterer Nährstoffe.
Bei einer Überdüngung mit Nitrat entwickeln Pflanzen schwammiges Pflanzengewebe. Die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall, die ausgebildeten Früchte zeichnen sich durch eine schlechtere Lagerfähigkeit aus.
Phosphor (P)Phosphor ist am Energiestoffwechsel der Pflanzen beteiligt, Phosphate sind für die Bildung von Blüten und Früchten sowie für das Wachstum der Keimwurzeln unerlässlich. Ohne Phosphor können die Pflanzen weder Samen noch Chlorophyll bilden.
An Mangel an Phosphaten führt allgemein zu einem schwachen Wachstum der Pflanzen. Die Wurzeln bilden sich nur schwach aus, häufig verfärben sie sich rötlich. Die Blätter können sich auf der Unterseite blaugrün bis violett verfärben, die Oberseite der Blätter kann bräunliche Verfärbungen zeigen.
Eine Überdüngung mit Phosphor ist ebenfalls schädlich für das Pflanzenwachstum, sie zeigt sich durch allgemeine
Wachstumsstörungen.
Kalium (K)Kalium wird von Pflanzen zur Regulierung des Wasserhaushaltes benötigt. Das Mineral sorgt für die Festigung von Zellgewebe und macht die Pflanzen widerstandsfähig gegen Frost. Zudem ist es für die Aromabildung in Früchten und Gemüse wichtig. Bei Wurzel- und Knollengemüse sorgt Kalium für stabiles Wachstum und erhöht die Lagerfähigkeit.
Kaliummangel macht sich durch schwaches Wachstum und schnell welkende Blätter bemerkbar. Gemüse und Früchte werden weniger aromatisch. Bei einigen Sorten wie beispielsweise Tomaten, Kohlrabi und Radieschen treten bei Kaliummangel Risswunden auf.
Ein Überschuss an Kalium führt ebenfalls zu einem gehemmten Wachstum. Zudem zeigen sich Wurzelverbrennungen.
Kalzium (Ca)Kalzium beeinflusst den pH-Wert des Bodens. Das alkalische Mineral wirkt einer Übersäuerung des Bodens entgegen. Zudem verbessert es die Verfügbarkeit anderer Nährstoffe. Kalzium festigt die Zellwände von Pflanzen, regt die Zellteilung an und steuert die Spaltöffnungen der Blätter.
Ist nicht genügend Kalzium im Boden enthalten, können manche Pflanzenarten nicht gedeihen. Sie wachsen weniger kräftig.
Ein Überschuss an Kalzium kann durch zu kalkhaltiges Gieswasser entstehen. Eine typische Folgeerscheinung ist die Blattchlorose, bei der sich die Blätter gelblich-grün verfärben.
Magnesium (Mg)Magnesium ist an der Bildung von Chlorophyll beteiligt und unerlässlich für die Regulierung des Wasserhaushaltes und die Bildung von Proteinen.
Bei einem Magnesiummangel kommt es zu fleckigen und hellen Blättern, die Blattadern bleiben typischerweise dunkel. Es bilden sich nur kleine Früchte aus. Bei starkem Magnesiummangel können die Blätter sogar braun werden und vertrocknen. Eine Überdüngung mit Magnesium kann zu einem Kalziummangel führen.
Schwefel (S)Schwefel ist in der Regel ausreichend im Boden vorhanden, ein Mangel ist selten. Zu viel Schwefel führt zu einer Übersäuerung des Bodens, ein Mangel führt zu dünnheutigen Stellen und hellgelben Blättern.
Die wichtigsten Spurenelemente und ihre Bedeutung für das Wachstum der Pflanzen
Neben den Hauptnährstoffen benötigen Pflanzen auch sogenannte Spurenelemente bzw. Spurennährstoffe. Dazu gehören Mineralien, die die Pflanze nur in geringen Mengen benötigt.
Eisen (Fe)Eisen ist für die Bildung von Blattgrün und die Fotosynthese wichtig. Ein Eisenmangel zeigt sich durch eine gestörte Energiegewinnung, die Pflanzen zeigen Wachstumsstörungen. Durch die mangelnde Bildung von Chlorophyll nehmen die Blätter eine gelbliche Farbe an.
Mangan (Mn) Das Spurenelement Mangan ist ebenfalls für die Fotosynthese wichtig, die Symptome bei einem Mangel ähneln dem Eisenmangel. Die Pflanze zeigt Wachstumsstörungen, die Blätter verfärben sich gelb.
Zink (Zn) Zink steuert verschiedene Stoffwechselvorgänge und ist unerlässlich für die Proteinbildung und die Bildung von Kohlenhydraten. Zinkmangel äußert sich bei vielen Pflanzen durch Zwergwuchs und weiße Verfärbungen am Rand der Blätter. Bei Obstbäumen führt ein Zinkmangel zu einem Absterben junger Triebe und einem Blattverlust. Ein Zinkmangel im Boden kann durch einen hohen Phosphatgehalt entstehen. Ein Zink Überschuss führt zu einem verminderten Wurzelwachstum und kann zu Eisenmangel führen.
Kupfer (Cu) Alle Pflanzen benötigen Kupfer für die Fotosynthese, darüber hinaus spielt das Mineral eine Rolle bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen unter anderem bei der Bildung von Proteinen. Besonders viel Kupfer benötigen Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Ein Mangel an Kupfer macht sich bei vielen Pflanzen durch welke und zusammengerollte oder entfärbte Blätter bemerkbar. Bei Getreide entfällt die Kornbildung, bei Obstgehölzen führt Kupfermangel zu verkümmerten Trieben.
Molybdän (Mo) Molybdän ist lebenswichtig für Pflanzen, das Mineral ist Katalysator für etwa 40 Enzyme und wichtig für die Umwandlung von Nitrat in Proteine.
Ein Molybdänmangel führt zu einer Störung in der Proteinbildung. Die Folge ist eine erhöhte Einlagerung von Zucker und Stärke. Einige Pflanzen wie z.B. Mais zeigen eine verringerte Pollenbildung.